Henrik Barz, der das Landesfinale von Jugend debattiert im Thüringer Landtag als Zweitplatzierter in seiner Altersgruppe im Mai gewonnen hatte, konnte sich nach der Teilnahme an einem Siegerseminar in Würzburg auf die Reise nach Berlin begeben. Dort fanden vom 8. - 10. Juni die Jugend debattiert Bundesfinaltage 2023 statt. Zu diesem Ereignis trafen sich die Erst- und Zeitplatzierten beider Altersgruppen aller Bundesländer, die dann in zwei Qualifikationsrunden erneut ihre Fähigkeiten im Debattieren unter Beweis stellen mussten. Und das waren die Themen:
- „Sollen Kommunen Gebühren für die Bereitstellung von E-Scootern erheben?“
- „Sollen strafgerichtliche Hauptverhandlungen per Livestream übertragen werden?
Henrik war wie immer thematisch und rhetorisch gut vorbereitet und konnte als einer der jüngsten Teilnehmer in der Altersgruppe 2 in den beiden Debatten seine Position anschaulich vertreten, sich aber leider nicht für das Halbfinale qualifizieren. Der Vorteil daran war, dass er den Freitagabend und den Samstag, an dem das Halbfinale sowie das Bundesfinale in der Axica Berlin stattfanden, entspannt genießen konnte, bevor es am Sonntag zurück nach Gera ging.
Weshalb engagiert sich Henrik eigentlich so stark bei Jugend debattiert?
Er erklärt dies so:
„Für mich ist Jugend Debattiert mehr als nur der Wettbewerb, denn ich habe bei der Teilnahme viele großartige Menschen kennenlernen dürfen. Das Miteinander steht trotz Wettbewerb bei Jugend Debattiert an erster Stelle, erst hier habe ich richtig verstanden, dass Debatte eine Gemeinschaftsleistung ist. Und ich denke, man kann das auch auf Diskussionen im Alltag übertragen, denn nur wenn alle Seiten sich aufeinander zu bewegen wollen, kann man einen Fortschritt in der Diskussion erreichen. Meiner Meinung nach macht dieses Miteinander auch Jugend Debattiert aus, nicht ohne Grund ist der Grundsatz: „Demokratie stärken“, also ein Miteinander statt Gegeneinander. Und so bietet Jugend Debattiert die ideale Plattform, andere junge Menschen mit politischem Interesse zu treffen und gemeinsam zu debattieren, nicht gegen einander. Deshalb mache ich mich auch für dieses Format stark, denn es bietet diesen Meinungsaustausch, der immer wichtiger wird, dem anderen zuhören und auch selbst gehört werden. So schafft der Wettbewerb ein Gefühl für politisches Engagement. Denn viel zu selten besteht das Interesse an politischen Entscheidungen bei jungen Leuten, da dies alles so weit weg erscheint und viele nehmen deshalb gar nicht teil, aber unsere Demokratie lebt von Vielfalt. Jugend Debattiert zeigt eben genau das, und ich würde mich freuen, wenn mehr Leute diese Erfahrung machen können mit einer Teilnahme.“
Und damit auch die Schülerinnen und Schüler des Osterlandgymnasiums die Gelegenheit haben, das Debattieren zu lernen und von Henriks Erfahrungen zu profitieren, organisierte und unterrichtete er gemeinsam mit Frau Winge und Frau Faßbender die Projekttage, in denen nicht nur die Grundzüge des Debattierens vermittelt wurden, sondern Henrik auch einige spielerische Übungen einbrachte, mit denen die Teilnehmer:innen ihre rhetorischen Fähigkeiten und ihren Auftritt vor Publikum verbessern konnten. Und am Schluss wagten sich zwei Gruppen sogar, ihre neu erworbenen Kenntnisse in Trainigsdebatten zu präsentieren und und Zuschauer staunen zu lassen, wie schnell der Schritt vom Interesse zum Können manchmal gelingen kann! Ein großes Lob und Dank an alle, die in diesem Schuljahr so tatkräftig bei Jugend debattiert mitgemacht haben!
Text und Foto: S. Faßbender
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